Da der Schnee dieses Frühjahr nicht gerade üppig ist, war der Start in die Ultratrail-Saison schon im April. Vor der Strecke des BVG-Trail von 75 KM und 4.350 HM, die am westlichen Ufer des Gardasees von Salo bis nach Limone sul Garda verläuft, hatte ich großen Respekt. Um ohne Probleme durchzukommen und Freude am Laufen zu haben, ging ich das Rennen gemütlich und frei von Ambitionen auf Platzierung an.

Aufgrund zu wenig Schlafs, mangelnden Trainings und einem latenten Erkältungsanflug war mein Puls gleich auf den ersten Kilometern viel zu hoch und ich musste mich ziemlich quälen. Zeitweise hatte ich keine Lust mehr weiterzulaufen und erst beim langen Anstieg nach Gargnano fand ich meinen Rhythmus. Richtig in meinem Element war ich dann bei dem anschließenden Downhill. In dem Gelände mit Drahseilpassagen flog ich sprichwörtlich über den Trail zur nächsten Versorgungsstation, wo es Pasta mit Käse und erfrischendes Bier gab (das entgegen meiner Erwartung nicht alkoholfrei war und mich „beschwipste“!).

Je länger die Strecke, desto besser lief der Trail für mich. Ich ging zwar weiterhin alle Anstiege, aber motivierte mich bei jeder kleinen Abflachung wieder anzulaufen. Nach 12 Stunden war ich an dem Wegpunkt angekommen, von dem ich wusste, dass es bis ins Ziel nur noch bergab gehen würde. Ich wusste aber auch, dass der finale Downhill über einen sehr steilen und holprigen geht, von dem ich in Erinnerung hatte, dass er selbst mit frischen Beinen ziemlich hart war. Die letzten drei Kilometer nach Limone erwiesen sich dann in der Tat als anstrengend! Mit mega-dicken Oberschenkeln kam ich nach 12 Stunden und 45 Minuten im Ziel an.

Nach der anfänglichen Plagerei hat mir der erste lange Lauf dieser Saision wirklich Freude bereitet und ich war vor allem froh, dass ich ohne körperliche Beschwerden blieb. Zusammenfassend war der BVG-Trail ein gelungener Saisonauftakt mit grandiosen Ausblicken auf den Gardasee.