Ziel des Workshops war es in diesem Themenfeld tätige Akteure zusammen zu bringen und die Möglichkeit zu bieten, die jeweiligen Erfahrungen auszutauschen, über Chancen und Herausforderungen zu diskutieren, Erfolgsmuster guter Praxis kennen zu lernen und über den Transfer gelungener Beispiele nachzudenken. Der Workshop startete daher am Vormittag mit einem informellen Zusammentreffen bei Kaffee und Gebäck, der den Gästen die Gelegenheit gab ins Gespräch zu kommen. Zum offiziellen Beginn des Workshops begrüßte Prof. Dr. Klaus Sailer die Gäste, Prof. Dr. Wolfgang Stark stelle die Idee und Ziele des Verbundprojekts vor und Thomas Sporer gab einen Einblick in erste Ergebnisse der Arbeit aus dem Cluster Süd. Im weiteren Verlauf des Vormittags gab es zwei Vorträge, durch die alle Teilnehmenden zunächst in den Muster-Ansatz eingeführt wurden.

Prof. Dr. Peter Baumgartner stellte in seinem Vortrag „Vom Erfahrungswissen zum Entwurfsmuster“ den philosophischen und methodologischen Ansatz der didaktischen Entwurfsmuster näher vor. Prof. Baumgartner zeigte in dem Vortrag anschaulich auf, wie Entwurfsmuster und deren Gestaltungsprinzipien dabei helfen können bewährte Problemlösungen („Gute Praxis“) in verschiedenen Kontexten nutzbar zu machen. Denn um gute Praxis zu verbreiten, kommt es maßgeblich darauf an, dass Erfahrungswissen zwischen Menschen ausgetauscht, festgehalten und weitergegeben werden kann. Mithilfe der Metapher eines Eisbergs vermittelte Prof. Baumgartner in vier Kapiteln verschiedene Experimente und theoretische Ansätze.

Anknüpfend an den einführenden Vortrag gab Dr. Till Schümmer in seinem Vortrag einen Einblick, wie der Austausch von Erfahrungswissen in großen Organisationen konkret gestaltet werden kann. Er stellte anhand des Projekts „geistreich“ vor, wie der Ansatz der Entwurfsmuster seit dem Jahr 2009 bei der Evangelischen Kirche in Deutschland genutzt wird. Dabei kommt das sogenannte PATONGO-System zum Einsatz, das Praktikerinnen und Praktikern hilft in einer Community of Practice im Web über ihre Erfahrungen zu sprechen. Menschen mit ähnlichen Problem- und Fragestellungen erhalten so die Möglichkeit, über ihr Erfahrungswissen zu reflektieren, Muster zu erkennen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln.

Vor dem Mittagessen stellte Jörg Miller den Prototyp des im Rahmen des Verbundprojekts entwickelten Portals „Campus vor Ort“ (www.campus-vor-ort.de) vor. Dieses auf dem Patongo-System basierende Portal soll künftig dabei helfen, die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zu fördern und zu stärken, indem Akteure vor Ort miteinander vernetzt und gute Praxis über die Grenzen von Institutionen hinweg verbreitet werden kann. Bei der Vorstellung des Portals wurde insbesondere auf die Beteiligungsmöglichkeiten eingegangen.

Eine einstündige Mittagspause bot den Teilnehmenden anschließend die Gelegenheit sich über die umfangreichen Anregungen des Vormittags auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Nach dem Mittagessen änderte sich der Charakter der Veranstaltung. Die Gestaltung des Nachmittags war von mehr Interaktivität geprägt, die zum Mitmachen einlud. Dr. Till Schümmer und Jörg Miller führten einen PATONGO-Storm durch. Dieses Workshopkonzept, mit dem Praxisexperten vernetzt werden und in einen Austausch kommen sollen, nutzt spezielle Moderationsmethoden und eine auf thematische Vernetzung abzielende Software, um Herausforderungen guter Praxis zu identifizieren und erfolgreiche Lösungsansätze in einer Großgruppe zu diskutieren.

Im Anschluss an eine weitere Kaffeepause hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit zwischen drei Themenfeldern auszuwählen und den weiteren Austausch an Thementischen interessenspezifischer zu vertiefen. In kurzen Impulsreferaten wurden diese Themenfelder zunächst vorgestellt: Christiane Roth stellte Erfolgsmuster für den Aufbau von Kooperationen zwischen Hochschulen und Non-Profit-Organisationen unter besonderer Berücksichtigung von lokalen Freiwilligen-Agenturen als Mittlerorganisationen vor. Philip Meyer stellte Erfolgsmuster für den Einsatz digitaler Medien zur Unterstützung und Begleitung von projektorientierten Lehrveranstaltungen mit Praxispartnern vor. Oliver Beckmann, Anne Dörner und Kristina Notz stellten Erfolgsmuster für die Ausbildung von sozialen Unternehmern an Hochschulen vor. Die Ergebnisse der Thementische wurden nach einer halbstündigen Diskussion unter der Moderation von Prof. Dr. Wolfgang Stark in einer abschließenden Plenumsrunde zusammengetragen.

Nach einer Feedbackrunde zu der Veranstaltung gab es zum Ausklang des Workshops nochmals Kaffee und Gebäck. Dabei konnten alle Teilnehmenden ihre Gespräche zu Ende bringen und Kontaktdaten austauschen. Das Feedback war äußerst positiv, was sich nicht zuletzt darin zeigte, dass alle Teilnehmenden sich an einem extrem heißen Sommertag bis zum Ende aktiv einbrachten. Insgesamt nahmen 36 Personen an dem Workshop teil. Neben dem erweiterten Team des Verbundprojekts wurden Vertreter von Hochschulen und  von Non-Profit-Organisationen erreicht. Die Teilnehmer kamen überwiegend aus dem Einzugsgebiet von circa 150 Kilometern um München herum. Aufgrund des Themas haben jedoch einige Teilnehmer auch einen weiteren Weg auf sich genommen.

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