Ein Jahr nach dem Zugspitz Supertrail habe ich mich wieder an einen längeren Lauf gewagt. In der Phase der Erholung meiner Sprung- und Kniegelenke hatte ich mich intensiv mit Lauftechnik befasst und habe dabei das Barfußlaufen für mich entdeckt.

Nachdem ich meine Fußmuskulatur gut austrainiert hatte, sich eine starkes Fußgewölbe herausgebildet hatte und ich in den heimischen Bergen auch längere Strecken in den Minimus gelaufen bin, hatte ich mir zum Ziel gesetzt den Frankenweg-Marathon in Minimal-Schuhen zu laufen. Denn den Frankenweg kannte ich bereits vom Mountainbiking und wusste, dass die Strecke überwiegend auf angenehmen und eher weichem Waldboden verläuft. Auch die etwas mehr als 1.000 Höhenmeter hielt ich in den Minimal-Schuhen für gut machbar.

Gleich am Start traf ich einen anderen Läufer, mit dem ich bereits beim Zugspitz Supertrail einige Kilometer gemeinsam auf dem Weg war. Wir starteten gemeinsam, waren weite Teil der Strecke zusammen unterwegs und kamen fast zeitgleich ins Ziel.

Die erste zwanzig Kilometer und gut die Hälfte der Höhenmeter hatte ich in weniger 2 Stunden zurückgelegt. Die Laufstrecke war wunderschön und das Ambiente meiner fränkischen Heimat, in der ich meine Liebe zu Outdoor-Aktiviäten entdeckt habe, war super inspirierend. Nach der Behringersmühle konnte ich  aber leider meinen flotten Pace nicht mehr halten und etwa ab KM 32 fühlten sich meine Füße komplett „plattgelaufen“ an.

Es folgte ein landschaftliche eher langweiliger Abschnitt auf einem leicht ansteigenden, kerzengeraden Schotterweg. Dieser Weg zog sich ewig und der Fuß begann allmählich zu schmerzen. Es lagen jedoch noch 10 Kilometer vor mir. Ich versuchte immer wieder zu laufen, aber überwiegend konnte ich nur noch leicht humpelnd gehen. In diesem Zustand erreichte ich nach 5 Stunden und 20 Minuten das Ziel in Obertrubach.

Nach dem Lauf ist die Oberseite meines Fußes etwa Tennisball-Groß angeschwollen und es dauerte etwa eine Woche bis die Schwellung wieder ganz abgeklungen war. Die Konsequenz dieser Erfahrung war für mich, dass ich Minimal-Schuhe nicht mehr auf Strecken über 30 Kilometer nutze. Zudem wurde mir klar, dass ich mich bei einem Marathon nicht zu sehr von der Geschwindigkeit des Feldes beim Start mitreißen lassen darf, sondern ein Pace anvisieren sollte, dass ich auch auf die gesamte Strecke durchhalten kann. Darüber hatte ich zuvor nicht wirklich nachgedacht.

Zusammenfassend fand ich den Frankenweg-Marathon dennoch einen wundervollen Lauf. Sehr angenehm ist auch die familiäre und nicht-kommerzielle Atmosphäre der Veranstaltung! Zwei Teilnehmende an dem Lauf haben ein kleines Video erstellt, dass einen guten Eindruck von der Strecke vermittelt.

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