Da ich in dieser Saison bereits früh mit Tempoläufen begonnen hatte und der Termin für den Marathon sich ideal mit einer Dienstreise verbinden ließ, hab ich mich kurzfristig entschlossen meinen ersten Straßenmarathon zu laufen. Mein Ziel war es die gesamte Strecke mit einem Pace unter 5 Minuten pro Kilometer zu laufen.

Entsprechend diesem Ziel war ich auf Rennen eingestellt und das Laufen viel mir ziemlich leicht. In der Tat lief es mir die den ersten Teil der Strecke sogar so gut, dass ich einen 4:45er Pace schaffte. Dann hatte ich leider einen Energieeinbruch und musste feststellen, dass die Versorgungsstationen – anders als bei Ultraläufen – zwar Getränke, aber kaum Essen bieten.

Das Energie-Gel, dass ich zum Glück dabei hatte, wollte ich mir für später aufheben und so lief ich einfach weiter. Bald kamen spürte ich jedoch eine fortschreitende Übersäuerung der Muskeln in den Oberschenkeln und die ersten Anzeichen von Krämpfen ließen ebenfalls nicht mehr lange auf sich warten.

Etwa bei KM 28 machte ich einen fatalen Fehler. Am Straßenrand sah ich eine Massage-Station und wollte mir die Krämpfe herausdrücken lassen. Bereits während ich dem Masseur erklärte, wo die Problembereiche sind, liefen meine Beine im Liegen derart zu, dass es die Massage eher schlimmer als besser machte.

Während den „Wiederanlaufschwierigkeiten“ nahm ich das Gel zu mir und etwa ab KM 32 ging das Laufen wieder halbwegs. Ich hatte zwar keinen besonders runden Schritt und schaute etwas gequält drein, aber ich konnte die letzten 10 Kilometer mit einem 5:30er Pace zu Ende laufen.

Nach 3 Stunden und 37 Minuten war ich dann im Ziel. Direkt nach dem Lauf spürte ich bereits einen gewaltigen Muskelkater, der in den nächsten Tagen im Büro dazu führte, dass ich Treppen nur Rückwärts abstieg. Das kannte ich so auch noch nicht.

Obwohl ich das Anfeuern der Zuschauer und die Stimmung entlang der Strecke wirklich genial fand, muss ich sagen, dass Straßenmarathons eher nix für mich sind. Es ist schon cool mal Vollgas zu laufen und ich möchte irgendwann in jedem Fall auch mal die 3 Stunden und 15 Minuten knacken. Aber daran entfacht sich jetzt nicht mein Ehrgeiz. Auf Trails und Ultrastrecken bin ich einfach mehr zuhause!

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