Als ich 2006 an der Professur von Gabi Reinmann an der Universität Augsburg zu arbeiten begann, bekam ich die Gelegenheit ein Studienangebot aufzubauen, dass das Engagement von Studierenden in selbstorganisierten Initiativen und Projekten fördert. Ich habe das Angebot im Rahmen des DFG-geförderten Projekts „Aufbau eines IT-Servicezentrums“ weiterentwickelt und über mehrere Jahre hinweg engagierte Studierenden in Projekten begleitet. Im Jahr 2009 haben mein Team und ich den Deutschen E-Learning Innovations- und Nachwuchs-Award für die von uns entwickelte Portfolioplattform verliehen bekommen.

Nach fast 10 Jahren wurde das Studienangebot – an dem pro Semester bis zu 100 Studierende in durchschnittlich 20 studentischen Initiativen teilnahmen – im Sommersemester 2015 eingestellt. Trotz der Auszeichnung und des breiten Interesses von Seiten anderer Hochschulen ging die Einstellung des Studienangebots auf eine – für meinen Geschmack recht fadenscheinige – Empfehlung einer Akkreditierungskommission sowie schlussendlich den Wegfall der Finanzierung durch Studiengebühren zurück. Im Ganzen betrachtet ist die Geschichte des Studienangebots eine traurige Lektion über die Nachhaltigkeit didaktischer Innovationen an deutschen Hochschulen, was die Absolventen des Studienangebots vermutlich auch Jahre nach ihrer Teilnahme bestätigen werden.

Heute lebt eine kleine Version des Begleitstudiums am Medienlabor der Universität Augsburg fort. Die Nachlese des ausgezeichneten Begleitstudiums findet sich auf dem  YouTube-Kanal der Initiative „Bildung durch Verantwortung“ sowie den Publikationen im Bereich „Didaktische Innovationen“ dieser Website. Rückblickend ist bemerkenswert, dass das Interesse an dem Studienangebot nach wie vor zunimmt und die Relevanz eines  Begleitstudiums für die Förderung studentischen Engagements auf immer mehr Anerkennung trifft.

Update (7.12.2015): Aus aktuellem Anlass ein Hinweis auf die Empfehlungen des Akkreditierungsrats zur Anerkennung gesellschaftlichen Engagements von Studierenden.