Zum Sommersemester 2011 haben wir an der Universität Augsburg ein neues Projektseminar ins Leben gerufen, in dem sich Studierende und Lehrende verschiedener Studiengänge im interdisziplinären Austausch mit dem Thema „Social Entrepreneurship“ befassen. Ziel des Projektseminars ist es einerseits wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Aspekte sozialen Unternehmertums zu verstehen. Andererseits sollen die Teilnehmer selbst aktiv werden und gemeinsam mit Studierenden aus anderen Studiengängen soziale, kulturelle und ökologische Projekte durchführen, die zum Ziel haben Lösungsansätze für reale Probleme in der Stadt  Region hervorzubringen.

Bei der ersten Durchführung startete das Projetseminar mit einer Blockveranstaltung zu Semesterbeginn, das der Einführung in das Thema und der Planung der Projekte diente. Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung setzten vier fächerübergreifende Teams ihre Projekte um.  Bei der eigenständigen Arbeit an den Projekten standen den Studierenden die beteiligten Dozenten als Mentoren zur Seite. Die in den Projekten gemachten Erfahrungen wurden im Hinblick auf das Thema des Seminars sowie die Teamarbeit reflektiert und nach den Semesterferien wurden die entstandenen Projektergebnisse öffentlich vorgestellt.

Das Projektseminar fand in Zusammenarbeit von Lehrenden aus vier Studiengängen statt:
• Bachelor-Studiengang „Global Business Mangagement“ (Dozent: Alexander Starnecker)
• Master-Studiengang „Finanz- und Informationsmanagement“ (Dozentin: Anna-Luisa Müller)
• Bachelor-Studiengang „Erziehungswissenschaft“ (Dozentin: Miriam Apffelstaedt)
• Master-Studiengang „Medien und Kommunikation“ (Dozentin: Julia Hünniger)

Da ich in den vergangenen Jahren schon zahlreiche Projektseminare im Studiengang „Medien und Kommunikation“ gemacht hatte und mich auch im Thema gut auskannte, war für mich als Initiator und Promotor der neuen Lehrveranstaltung insbesondere der Aspekt des Team-Teaching und der studiengangsübergreifenden Zusammenarbeit von Studierendenteams interessant.

Die Arbeit in den interdisziplinären Projektteams war unproblematisch. Letztlich erwiesen sich sogar die studiengangsübergreifenden Teams bei den Projektergebnissen erfolgreicher als diejenigen Teams, die ihre Projekte mit den bereits bekannten Kommilitoninnen aus ihrem Studiengang durchführten. Die einzige Herausforderung war dabei die Taktung der Prüfungszeiten und am Rande auch die unterschiedliche Anrechenbarkeit der Projektarbeit in den beteiligten Studiengängen.

Bemerkenswert an der gemeinsamen Vorbereitung der Lehrveranstaltungen war, dass wir uns bei der Vorbereitung der Blockveranstaltung, die auf die Ideenfindung und die Vorbereitung der praktischen Umsetzung der Projekte hin ausgelegt war, im Lehrenden-Team weitestgehend einig über die didaktische Gestaltung waren. Hinsichtlich der Vermittlung des theoretischen Hintergrundwissens und den Möglichkeiten der Gestaltung von Prüfungsleistungen zeigten sich jedoch bisweilen ziemlich unterschiedliche „Konzeptionen guter Lehre“, die wir allerdings durch einen freundschaftlichen und wertschätzenden Umgang miteinander gut meisterten.

Nach einer gemeinsamen Retrospektive unserer Lehrerfahrungen im Sommersemester 2011 einigten wir uns für die erneute Durchführung des Projektseminars darauf, das es besser wäre nicht von den Studierenden zu erwarten die Projekte innerhalb eines Semesters zu konzipieren und zugleich umzusetzen. Wir entschieden uns dafür, dass innerhalb dieses Seminars das „Projekt“ darin besteht, ein „Geschäfts-Konzept“ für ein soziales, kulturelles oder ökologisches Projekt zu entwickeln, das neben einem thematischen Lösungsansatz auch eine überzeugende Skizze für die Organisation und Finanzierung des Vorhabens umfasst.

Im Sommersemester 2012 konnten wir im Rahmen der Initiative „Bildung durch Verantwortung“ weitere Studiengänge in das Lehrkonzept einbinden und zudem eine Förderung für die Entwicklung eines begleitenden Online-Lernangebots durch die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) einwerben.

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