Zwei Wochen nach dem Frankenweg-Marathon waren meine Schwellungen im Fußgewölbe abgeklungen und ich habe an ein paar kürzeren Bergläufen teilgenommen. Der mit Abstand beeindruckendste Lauf war der Zugspitz-Extremberglauf, der von Ehrwald über das Gatterl auf den Gipfel der Zugspitze geht. Die Strecke umfasst 2.200 Höhenmeter, die sich auf knapp 18 Kilometer verteilen.

Bereits die Anreise mit dem Auto war etwas knapp kalkuliert und ich hatte es gerade noch geschafft pünktlich zum Ende der Anmeldung in Ehrwald einzutreffen. Durch den Stress hatte ich auch quasi nichts außer einem Müsliriegel gegessen. Nach einem kurzen Warm-up und einem zweiten Riegel kurz vor dem Start ging der Lauf auch schon los. Relativ schnell merkte ich auf der steilen Fahrtstraße hinauf zur Ehrwalder Alm, dass mir Energie fehlte. Daher ging ich weite Teile der Strecke und ließ mich von vielen Läufern überholen.

Bei der Versorgungsstation an der Ehrwalder Alm konnte ich hinreichend Trinken und vor allem Essen. Danach ging es in Richtung Hochfeldernalm und mir ging es zunehmend besser. Zu meiner Freude wurde nun auch der Trail immer schöner und ich genoss es sehr mit den Barfußschuhen in dem alpinen Gelände zu laufen. Nach dem Gatterl war ich ziemlich im Lauf-Flow und ließ es richtig krachen. Der direkte Bodenkontakt der Minimus fühlte sich wahnsinnig  gut an. Zugleich verlangte das Gelände in diesen Schuhen aber auch viel Aufmerksamkeit und sehr präzise Fußarbeit.

Da ich es offenbar etwas übertriebe hatte, bekam ich auf Höhe der Knorrhütte einen satten Wadenkrampf. Ein anderer Läufer schenkte mir dankenswerter Weise ein Energie-Gel und etwas Magnesium. Nach wenigen Minuten löste sich der Krampf und ich konnte bis zum Berggasthof Sonnalpin wieder laufen. Bis ins Ziel waren nun noch etwa 400 Höhenmeter bis zum Ziel auf dem Gipfel zu überwinden. Beim steilen Aufstieg über das Geröllfeld zum Zugspitzplatt kam ich super voran und auch oben auf dem Klettersteig lief es top.

Kurz vor dem Ziel bekam ich dann aber nochmals einen derart argen Wadenkrampf, dass ich zunächst gar nicht mehr stehen konnte und für einige Minuten mit bescheidenem Erfolg versuchte den Krampf rauszudrücken und -dehnen. Irgendwie hab ich es schließlich geschafft und mich nach 3 Stunden und 30 Minuten die letzten Meter bis ins Ziel geschleppt.

Besonders der letzte Abschnitt über den ausgesetzten Klettersteig war absolut beeindruckend und schön! Etwas verwundert war ich allerdings, dass die Veranstalter sich trauen, die teilweise sehr erschöpften Läufer noch über diesen technisch schwierigen Abschnitt zu schicken. Dies  kam mir deutlich gefährlicher vor, als die Ursachen des Unglücks im Jahr 2008, wo es bei einem Wettereinbruch einen Todesfall aufgrund von Unterkühlung gab.

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